Das Projekt respektiert die stufenförmige Topographie: der Bebauungsvorschlag ist nieder und integriert sich ebenso wie die Neue Mittelschule in die Stadtstruktur am Hang. Der Baukörper ummantelt einen Gebäudesockel mit darauf liegendem, geschütztem Garten und vermittelt durch die gewählte Form Geborgenheit. Die Durchlässigkeit auf der Südseite bindet das Hospiz in die Umgebung ein und dessen Bewohner in das Leben. Bewusst wird Eingang mit Verwaltung an diesem öffentlichen Weg situiert. Das Abheben der Aufenthaltszone mit geschütztem Garten relativiert die Nähe zu den angrenzenden Siedlungshäusern und zum öffentlichen Weg. Von dort blickt man frei in die weite Landschaft des Inntals und auf die Berge im Süden. Café+ Aufenthaltsraum haben zum Garten vorgelagerte, gedeckte Terrassen, wodurch auch bei schlechter Witterung oder sommerlicher Hitze der Aufenthalt im Freien möglich ist. Im Südgarten wird mit weiteren Obstbäumen die Sonnenseite belebt. In der nördlichen Ruhezone ist die Kapelle situiert, Morgensonne wird durch eine vorgehängte Glasscheibe (Glaskunst) ins Innere reflektiert. Diese Differenzierung in einen öffentlichen und einen privaten Freibereich auf unterschiedlichen Ebenen, schafft eine Vielfalt, die sowohl das Bedürfnis nach Belebtheit, als auch Ruhe abdeckt. Ein 2-geschossiges Foyer verbindet alle Raumgruppen und das Innere mit der Außenwelt. Die immer wiederkehrende Systematik von gerichteten Blicken zum Umfeld schafft einen adäquaten Lebensraum als identitätsstiftendes Zuhause, um ein würdevolles Abschiednehmen zu ermöglichen.

Projekt Hospiz Hall
Planung Neubau, Freiraum
Status EU-weit offener Wettbewerb 2015
Auslober*in Verein Tiroler Hospiz-Gemeinschaft
Zusammen mit Querformat ZT GmbH
Team Gerald Amann, Paul Steurer, Iris Reiter