Neugestaltung Bozner Platz >anerkennung

Innsbruck

Wie in seiner Entstehungszeit – wird der Bozner Platz hier wieder zu einem komplex genutzten öffentlichen Raum, der sich durch einen Wiederverzicht auf funktionelle und formale Spezialisierungen auszeichnet und ein Queren von überallher nach überallhin ermöglicht. Die vorgeschlagene Gestaltung des Rudolfbrunnens – mit einem neuen, zweiten Wasserring zum Sitzen- wirkt der Asymmetrie der Verkehrsachsen entgegen und gibt dem Platz eine adäquate Fassung. Der gesamte Platz wird auf das Gehsteigniveau angehoben und erhält an den Platzrändern im Fahrbahnbereich je eine Rampe, die bewusst als, Entschleuniger‘ fungiert und auf die Begegnungszone aufmerksam macht. Hochstämmige Baumgruppen unterschiedlicher Art +Höhe ragen aus bekiesten Inseln, dazwischen liegen breite Zwischenräume, um Blickbeziehungen zum Brunnen zu bewahren. Dem Zentralbereich ist somit ein konsumfreier Aufenthalt vorbehalten, auf den Kiesinseln unter schattenspendenden Baumgruppen sorgen mobile Sitzmöbel für Variabilität und Kommunikation. Der Brunnenbereich bildet die baumfreie Mitte als einzige Barriere im Fußwegenetz zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt und erhält seine ursprüngliche Wertigkeit. Der vorgeschlagene, heimische Granit- ein heller Pflastersteinmix verlegt im römischen Verband-  wird zu den Gastgärten und Verweilzonen hin dunkler und passt sich an die Kiesflächen der Baumscheiben aus Basalt an. Die formale Idee einen klaren Platzrand zu definieren wird durch Farbgebung und Plattenwechsel betont, ein klarer Abschluss zu den Häusern geschaffen und am Rand werden die Gastgärten verbreitert. Die Verschattung und das hier angewandte System des Schwammstadtprinzips sorgen für eine Temperaturreduktion des Platzes und idealen Wurzelraum für die hochstämmigen Bäume. Kommt man unter den schattenspendenden Baldachin taucht man im Bedarfsfall kurz in einen Nebelwald ein, wo Sprühdüsen die Stadthitze durch Transpirationskühlung zusätzlich reduzieren. Ein Kreisverkehrssystem wird an der Kreuzung zur Meinhardstraße vorgeschlagen, um den Stau Richtung Bahnhof zu reduzieren. 5- 6 Meter hohe, bronzene Mastleuchten bewirken eine angenehme Aufhellung der Baumkronen und sorgen gemeinsam mit der Brunnenbeleuchtung für eine gute Orientierung am Abend.

Projekt Neugestaltung Bozner Platz
Status Wettbewerb 2020 Anerkennung
Auftraggeber*in / Ort: Stadt Innsbruck
Zusammen mit DnD Landschaftsplanung, Wien
Team Rita Engel, Roland Barthofer, Sabine Dessovic, Bernhard Obholzer, Andrea Hofer, Jakob Fuchs, Iris Reiter
Konsulenten Verkehrsplanung- BVR , Lichtkonzept- Conceptlicht