Hoch über dem Talgrund des Pitztals erhebt sich der festungsartige Neubauturm des Steinbockmuseums. Nach Begehen der vertikalen Ausstellungssequenz im Museum führt ein Steg über die Zufahrt des denkmalgeschützten Schrofenhofes zum naheliegenden Waldrand. Das neue ,Haus der Natur´ lässt sich hinter den Bäume nur erahnen, schmiegt sich sanft an den Waldhang. Eine Wanderpfadschleife bringt den Ankommenden vom Steg zum Eingang, der durch eine Auskragung des Holzbauteils überdacht wird. Ein leichtes Verschwenken zweier gestapelter Bauteile integriert das liegende Gebäude in das Gelände, der Bezug zum Landschaftsraum wird dadurch verstärkt. Der Fassadenknick am Eingang gleicht einer schützenden Hand, die Höhenabstufung der Geschosse folgt sensibel der Topographie entsprechend und positioniert den Holzbau über dem Gelände. Die polygonale Form ist eine Reaktion auf die Topographie, gleichzeitig auch ein gebauter Dialog mit dem Steinbockmuseum. Gemeinsam mit dem Schrofenhof bilden die drei durch ihre sternförmige Orientierung zueinander ein Ensemble. Die Höhenentwicklung im Innenraum ermöglicht ein großzügiges Raumerlebnis für Ausstellungs- und Seminarbereich und gibt dem Duplex eine dezente Kompaktheit.  Die Treppe der Ausstellung ist teilweise als Sitzstufe nutzbar (Vorträge/Atrium). Der Seminarraum bildet -wie ein Hochsitz- das Ende des Mäanders aus. Der gerichtete Blick öffnet sich zwischen Schrofenhof und Steinbockmuseum ins Tal, aber auch in das angrenzende, weich fließende Gelände mit dichter Bewaldung.  Ein Oberlicht als Dachfalte bringt Licht zur vertikalen Treppenverbindung in der Gebäudemitte. Die Jagdstube liegt zentral und ist direkt von außen und vom Foyer aus betretbar. Alle Nebenräume werden unterirdisch angeordnet, der Bauplatz mitten im Wald wird so von einer zu großen Baumasse / Fußabdruck geschont, das  ,Haus der Natur´ passt sich somit wie ein schlafendes Waldtier an die Umgebung an.

Projekt Haus der Natur, Arzl im Pitzta
Planung Neubau, Waldraum
Status  geladener Wettbewerb 2021: 3.Platz
Adresse : im Wald hinter dem Steinbockmuseum
Auftraggeber*in Land Tirol
Zusammen mit Studio-Lois
Team Sunhild Fritz, Andrea Hofer, Bernhard Obholzer, Franzisco Praxmarer, Hannes Lechner, Barbara Poberschnigg, Iris Reiter