Das Dorfzentrum von Terfens ist geprägt von seiner charakteristischen Bauform – von traditionellen Häusern mit wohn- und landwirtschaftliche Nutzung. Die Intention des Entwurfs ist, einen öffentlichen Ort mit starker Identität und räumlicher Vielfalt zu schaffen, der sich im Ortsbild maßstabgerecht integriert.Um das Haupthaus mit zentraler Aula für Alle reihen sich höhendifferenziert der Kindergarten und die Volksschule.  Der eingeschossige Bibliothekspavillon schließt das Gebäudeensemble und bildet mit dem geschützten Pausenhof eine einladende Geste. Der Organismus Schule und Zusammenhalt funktioniert  mit einem kindergerechten Maßstab über wenige Geschoße. Die Mitte des Gebäude-ensembles definiert klar den zentralen Haupteingang und steht in angemessener Distanz zur Straße. An dieser gemeinsamen Stelle teilen sich die Altersgruppen zum Betreten des Hauses auf. Die differenzierten Ensemblehöhen mit einer fließenden, inneren Durchwegung von Nord nach Süden vernetzen das Bildungszentrum mit der Landschaft und fügen sich in die kleinteilige Nachbarbebauung am Hang ein. Durch ihre Einzelstellung ist die Bibliothek Ruhepol und Rückzugsort der Schule, gleichzeitig aber auch autonomes Funktionsgebäude der Gemeinde. Die Volksschulkinder  betreten das Haus über die große Aula mit angrenzender Zentralgarderobe. Ihr Weg zu den Klassen führt  entweder über die Aula  oder eine zweite Erschließungstreppe  in das Obergeschoß. Sechs großteils südorientierte Klassen mit zwei zentralen  Marktplätzen bilden die zwei Klassenfamilien der Volksschule aus.  Miteinander bilden sie ein Raumkontinuum, das sowohl gemeinsam als auch halbiert funktioniert. Vom Zusatzangebot des Werkraums und der Teilungsklassen profitieren beide Cluster. Eine nutzbare, begrünte Dachfläche im Westen und eine Loggia Richtung Süden erweitern das Angebot im Freien. Im Erdgeschoß fungiert die Aula als soziale Drehscheibe  und gibt der  Einrichtung eine identitätsstiftende Mitte. Die Einrichtung der Kinderkrippe ist ebenerdig mit direkter Gartenanbindung situiert.  Ein eigener Zugang vom Garten schafft dem EKIZ – Eltern-Kind-Zentrum seine Autonomie, die gewünschte Verbindung zur Krippe und zum Turnsaal  ist ideal gegeben. Diese Anbindung an das Foyer für Externe gibt dem Turnsaal den 2.Fluchtweg und verbindet das EKIZ eigenständig mit dem Dorfzugang und der Tiefgarage.

Projekt Bildungszentrum Terfens
Planung Neubau
Status  geladener Wettbewerb 2022
Auftraggeber*in Gemeinde Terfens
Zusammen mit STUDIO LOIS
Team Bea Reitter, Andrea Hofer, Jakob Fuchs, Francisco Praxmarer, Barbara Poberschnigg, Iris Reiter