widum mathon >1.platz

und aufbahrungsstube

Der Entwurfsansatz beruht auf einem Ensemble aus 2 Baukörpern. Dazwischen als Herzstück ein Dorfplatz mit Baum, Brunnen und Bank, der in seiner Dimension dem Ort angemessen erscheint.  Über eine neue Begegnungszone entlang der Volksschule bis zum Bankvorplatz treten die Gebäude in einen räumlichen Dialog mit den öffentlichen Gebäuden und formulieren so die neue Mitte von Mathon aus. Bei Dorffesten erweitert sich der Platz über die Straße und wird als verbindendes Element zum sozialen Gelenk. Die beiden Neubauten nehmen in ihrer Form und Setzung Bezug zueinander. Die gewählten Geometrien stehen randständig am Platz und erzeugen durch ihre Positionierung eine Abfolge von einladenden Außenräumen von adäquatem Maßstab; die Eingänge bewusst mit zwei unterschiedlichen Adressen. Die Aufbahrungsstube erzeugt mit ihrer schlichten Form Geborgenheit  -gibt Halt. Der 2-geschossige Baukörper des Widums mit Pfarrbüro im EG nimmt für das das Ensemble den maßstäblichen Bezug zur Umgebung auf und begrenzt den Platz Richtung Osten. Die Situierung des Sitzungszimmers im OG birgt einerseits Intimität mitten im Ort und gibt gleichzeitig aber Überblick über den Platz. Das Fenster des Sitzungssaals strahlt Abends als ,Laterne‘ über den Platz , als Zeichen für das Leben im Dorf. Die Aufbahrungsstube bietet Schutz, Ruhe, Trost – und nicht Fassbarem einen schlichten Raum. Viereinhalb Meter breit, neun Meter lang, mit einfachem Satteldach, das nach oben strebt.  Der Wandel vom belebten  Platz zum stillen Ort der Besinnung spiegelt sich im Wechsel der Materialität zwischen Außen und Innen wieder und ist Symbol des Übergangs in einen anderen, vergeistigten Zustand.  In der Lücke zwischen den Gebäuden beginnt ein Fußweg zur Kirche. Diese Lücke ist bewusst gesetzt und steht Symbolisch für jeden Fehlenden der Dorfgemeinschaft – jeder hinterlässt eine Lücke und tritt einen neuen Weg an.

 

Projekt Widum und Aufbahrungshalle
Planung Neubau, Dorfplatz
Status  geladener Wettbewerb 2021: 1.Platz
Adresse : Mathonerstraße
Auftraggeber*in Gemeinde Ischgl
Zusammen mit Studio-Lois
Team Sunhild Fritz, Andrea Hofer, Barbara Poberschnigg, Iris Reiter