Die Typologie des denkmalgeschützten Ensembles aus drei Häusern wird den örtlichen Potentialen entsprechend geschärft, kein Neubau sondern ein sensibler Umbau schafft helle Aufenthaltsbereiche an zentraler Stelle. Ein geschichteter Baukörper mit drei oberirdischen Geschossen behauptet sich selbstbewusst gegenüber den beiden mächtigen Sitznachbarn, ordnet sich jedoch eindeutig dem denkmalgeschützten Altbau unter. Der Zubau hält eine adäquate Tiefe ein, die den denkmalgeschützten Klassentrakt in der ersten Reihe belässt. Der bis dato nur als Übergang wahrgenommene Mittelbereich wird nun zum Wohnzimmer der neuen Einheit. Die geschlossenen Fassaden der Turnhalle und des Klassentraktes führen beim Neubau zu einem bewussten Wechsel der Fassadentypologie. Die poröse Erweiterung kommuniziert – als Kontrast zum benachbarten Bestand – mit der Umgebung und bietet der Schule für den Ganztagesbetrieb ein neues Zentrum mit Außenbereichen auf allen Ebenen. Durch eine Liftverbindung zu Hoch- und Tiefparterre wird der Haupteingang an der Lederergasse gestärkt und an die neue Verwaltung auf EG-Niveau, sowie an die Zentralgarderobe im UG barrierefrei angebunden. Das erlaubt eine neue Zugangsachse im Westen, die die Nachmittagsbetreuung und den Garten im Osten erschließt. Nachträgliche Anbauten ans denkmalgeschützte Schulhaus werden wieder rückgebaut, die ehemalige Schulwartwohnung fungiert auf Gartenniveau als Fahrradraum und Gartenbox, das Schulhaus erhält seine ursprüngliche Eleganz zurück.

Projekt Erweiterung + Neuorganisation Europaschule, Linz
Planung
Neubau, Freiraum
Status
EU-weit offener Wettbewerb 2021
Auslober
BIG Bundesimmobiliengesellschaft
Team
Andrea Hofer, Bernhard Obholzer, Iris Reiter